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1923 schneidet er den ersten Holzschnitt in das Langholz des wilden
Birnbaumes - den "Geiger".
Die erste Fassung Madonna mit Kind nach links blickend und ohne Blütengrund
wurde 1927 in der englischen Zeitschrift "The Studio" publiziert, und in dem
dort von Georg Bröchner Lobisser gewidmeten Aufsatz wurde diese Madonna und
einige seiner Holzschnitte, die auch das Britische Museum erworben hatte, als zu
den besten Leistungen der Zeit auf diesem Gebiet bezeichnet.
Wie der Holzschnitt begann
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- "... kam ein Brief von Dr.G.Hackl in Donawitz.
Er hatte ein Töchterlein bekommen und ich soll eine Geburtsanzeige in
Holzschnitt machen. Schnell natürlich; beim Taufschmaus muß er jedem Gast
auf den Teller gelegt werden. Was tun? Kein Holz, kein Messer. Ich schrieb
dem Paul Theer, der als ehemaliger Schüler ein guter Zeichner war, nebenbei
alles mögliche bastelte, unter anderem auch Holzschnitt versuchte. Schickte
ihm die Zeichnung auf dem von ihm besorgten Holz, er hat's ausgeschnitten
und die Drucke zum Dr. Hackl geschickt.
Dann kaufte er für mich die notwendigen Sachen und ich fing an,
Draufloszuschneiden. Und es ging immer besser. Der Holzschnitt mit seiner
Forderung nach straffer Zeichnung und grobem Vortrag behagte mir. Bäume,
Felsen, Holzgebäu, grobe Figuren, derbe Gesichter, struppige Tiere, das ist
lustig zum Schneiden. Im Frühsommer 1923 legte ich in der Wiener Sezession
ein paar Blätter vor, der Präsident setzte sich nieder; so was habe er noch
nie gesehen! Die "Neue Freie Presse" schrieb darüber in hohen Tönen und der
Erfolg war da ..."
Zitat aus "Das Lobisser Buch", Verlag Ferdinand v.
Kleinmayr, Klagenfurt
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